Presseerklärung
Studierendenvertretung der Universität Karlsruhe entscheidet sich
für Einrichtung eines Schwulenreferate
Das Studierendenparlament der Universität Karlsruhe hat in seiner
letzten Sitzung am 8.12.98 auf Antrag des UStA beschlossen, ein Schwulenreferat
einzurichten. Die Studierendenvertretung setzt damit ein deutliches Zeichen
für die Gleichberechtigung und die Anerkennung gleichgeschlechtlicher
Lebensweisen in unserer Gesellschaft. An fast allen Hochschulen gibt es
schon lange eine solche Interessenvertretung.
Die gewählten Referenten haben sich ehrgeizige Ziele gesetzt.
So sollen Toleranz und Akzeptanz bei den Studierenden gefördert werden.
Durch persönliche Begegnung mit dem Thema Homosexualität und
die Präsenz offenlebender Homosexueller werden vorgefaßte Bilder
in Frage gestellt und Befangenheiten abgebaut.
Gleichzeitig wird hierdurch eine Anlaufstelle für Studierende
geschaffen, die sich ihrer eigenen Sexualität noch nicht sicher sind,
die Unterstützung bei ihrem Coming Out suchen oder deren Umgebung
mit ihrer Homosexualität Probleme hat.
Das Referat übernimmt auch die überaus wichtige Aufklärung
aller Studierenden über HIV und AIDS. Informationen zu diesem Thema
gab es an der Universität Karlsruhe bisher noch nicht.
Diese Ziele sollen durch Vorträge, Podiumsdiskussionen, Lesungen
und Kulturveranstaltungen erreicht werden. Auch Aufklärungspublikationen,
Informationsstände und Büchertische sowie das persönliche
Auftreten der Referenten werden dazu beitragen.
Die Hochschule ist eine einmalige, wenn nicht die letzte Chance, auf
den Meinungsbildungsprozeß der werdenden Akademiker Einfluß
zu nehmen und ihnen ihre Vorurteile gegenüber Schwulen und Lesben
zu nehmen.