Schwulenreferat im UStA
Das Studierendenparlament hat in der Sitzung vom 8.12.98 beschlossen, zunächst
für ein Jahr ein Schwulenreferat einzurichten. Dieser Entschluß
setzt ein eindeutiges Zeichen für die Gleichberechtigung und Anerkennung
gleichgeschlechtlicher Lebensweisen in unserer Gesellschaft. Auch an den
meisten anderen Hochschulen gibt es schon seit längerer Zeit Schwulen-
und/oder Lesbenreferate.
Die beiden Referenten Patrik und Mark, die sich die Aufgaben dieses
Referats teilen, haben sich ehrgeizige Ziele gesetzt:
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Das Referat soll Toleranz fördern. Persönliche Begegnungen mit
dem Thema Homosexualität sollen bei den Studierenden vorgefaßte
Bilder in Frage stellen und Befangenheit abbauen.
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Für Studierende beginnt mit dem Studium oft ein neuer Lebensabschnitt.
Für diejenigen unter ihnen, die sich ihrer sexuellen Orientierung
nicht sicher sind, soll das Referat eine Anlaufstelle für Probleme
sein und eine Möglichkeit der Beratung bieten.
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Es soll schwule Studierende bei ihrem Coming Out unterstützen und
ihnen die Bildung einer selbstbewußten, natürlichen Haltung
ihrer sexuellen Orientierung gegenüber erleichtern.
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Es soll über aktuelle Ereignisse der Schwulen- und Lesbenbewegung
und deren politische Auswirkungen berichten und zu kontroversen Diskussionen
über diese anregen.
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Es soll Kulturveranstaltungen anbieten um schwule Kultur zu präsentieren
und homosexuellen Studierenden die Möglichkeit zu geben, sich kennenzulernen.
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Es soll AIDS-Prävention an der Uni betreiben und über Safer Sex
Regeln aufklären.
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Es wird eine überregionale Zusammenarbeit und Vernetzung mit anderen
schwulen und lesbisch-schwulen Hochschulreferaten angestrebt.
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Das Referat soll Kontakt zu lesbischen Gruppierungen aufnehmen und auch
lesbische Studierende zur Mitarbeit im Referat gewinnen, so daß die
Möglichkeit offengehalten wird, das Referat zukünftig auch schwul-lesbisch
zu besetzen.
In unserem Arbeitsprogramm, das wir gerade erstellen, wollen wir Angebote
wie diese verwirklichen:
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Eine regelmäßige Sprechstunde wird eingerichtet. Dies ermöglicht
Beratungen und Hilfe bei konkreten Problemen und Fragen Studierender.
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Ein Schwulen- und Lesbenplenum soll regelmäßig stattfinden,
um gemeinsam neue Ideen zu finden und das Referat flexibel nach den Bedürfnissen
zu gestalten, die schwule und lesbische Studierende vorbringen.
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In Vorträgen sollen Referenten über wissenschaftliche Erkenntnisse
in Bezug auf Homosexualität und über Schwulen- und Lesbenpolitik
berichten. Über diese Themen soll auf Podiumsdiskussionen kontrovers
diskutiert werden.
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Informations- und Aufklärungspublikationen, die besonders auch über
Angebote für schwule Studierende in Karlsruhe informieren, sollen
in gedruckter und elektronischer Form herausgegeben werden.
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Schwule und lesbische Bücher und Broschüren werden in Form von
Büchertischen präsentiert.
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Workshops sollen stattfinden, u.a. zu Themen wie Schwulsein im Alter, Formen
gleichgeschlechtlichen Zusammenlebens, Rechtssituation Homosexueller in
Beruf und Partnerschaft.
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Um Studierenden neue Kontaktmöglichkeiten zu bieten, werden Partys
veranstaltet.
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Über aktuelles Zeitgeschehen und politische Entwicklungen mit homosexuellem
Bezug sollen kurzfristige Veröffentlichungen (z.B. Flyer, Plakate)
informieren.
Außerdem wird das Referat auch die für alle wichtige Aufgabe
der HIV/Aids-Aufklärung übernehmen.
Wir teilen uns die Räume des Frauencafés im UStA-Büro
im Mensa-Foyer mit dem Frauenreferat. Zu diesen Zeiten werdet Ihr uns dort
auf jeden Fall antreffen:
Montags 14-16 Uhr Sprechstunde
Donnerstags 14-16 Uhr Café Klatsch
Wir haben viel vor, und hoffen, daß wir die wichtigsten Dinge
davon schon bald verwirklicht haben werden.
Ihr hört von uns.
Patrik und Mark, Eure neuen Schwulenreferenten
7.1.99 - Mark Richter für das Schwulenreferat